Ziele-Fortsetzung

Einsatz für mutige Reformen

Die Laieninitiative ist als freie Gemeinschaft von Katholikinnen und Katholiken (gemäß Can. 215 des Kirchenrechts) davon überzeugt, dass das historische Kirchenmodell überholt und heute nicht mehr tauglich ist. Sie setzt sich daher energisch für mutige Reformen ein, vor allem zur Verbesserung der notleidend gewordenen Seelsorge. Der in unserer Gesellschaft noch immer vorhandene und unersetzliche Glaube darf nicht Opfer eines unfruchtbaren und ängstlichen Beharrens werden, sondern muss lebendig und zukunftsfähig bleiben!

Vom Gehorsam zur Eigenverantwortung

Nachdem bisher alle Bemühungen vergeblich waren, ist die Laieninitiative zum Entschluss gekommen, offenen "kirchenloyalen Widerstand" gegen ein unerträglich gewordenes klerikales System zu leisten. Sie sieht angesichts der gegenwärtigen Situation nur die Möglichkeit, sich von den Entscheidungen und Anordnungen der Kirchenleitung dort zu lösen, wo diese im Widerspruch zu dem am Willen Jesu orientierten christlichen Gewissen handelt. Dieser Schritt führt vom sterilen „Gehorsam" zur Eigenverantwortung mündiger Katholikinnen und Katholiken, welche das Glaubensleben insbesondere dort selbst gestalten müssen, wo es an geeigneten Priestern mangelt.

Für die Integrität der Kirche

Die Laieninitiative ruft angesichts einer dramatisch gefährdeten Gemeinschaft des Glaubens dazu auf, die Kirche nicht zu verlassen, sondern alles zu unternehmen, um eine ihrer Aufgabe nicht gewachsene "Obrigkeit" daran zu hindern, die Kirche immer mehr an den Rand der modernen Gesellschaft zu drängen. Dieser Aufruf geschieht unter grundsätzlicher Wahrung der Loyalität gegenüber der Kirche, deren Einheit und Integrität wiederherzustellen sind. Besteht doch schon längst eine bedrohlichen Spaltung zwischen "oben" und "unten", zwischen dem autoritären Regime des Vatikans und einem Gottesvolk, das längst mündig geworden ist.

Neue Hoffnung aus Rom

Nun scheint sich mit dem neuen Papst Franziskus auch im Zentrum der Kirche die Einsicht durchgesetzt zu haben, dass es so nicht weitergehen kann. Der verstorbene Tiroler Bischof Reinhold Stecher hat in seiner vielbeachteten Kritik am Vatikan geschrieben: „Rom hat das Image der Barmherzigkeit verloren und sich das der harten Herrschaft zugelegt.“ Dagegen lautet das Leitwort von Papst Franziskus: Barmherzigkeit. Die Laieninitiative weiß sich dadurch bestätigt, wird aber so lange weiterarbeiten, bis sich die Intentionen des Papstes auch in der Kurienreform und im einer Revision des Kirchenrechts durchsetzt haben.

Worum es letztlich geht

Was die Laieninitiative bewegt, findet sich sehr treffend in einem Artikel beschrieben, den der an der Universität Wien lehrende Fundamentaltheologe Wolfgang Treitler für die "FURCHE" (v. 15. 4. 10) verfasst hat:

"... Angesichts dieser Lage, die im Ganzen zur Zeit dunkel und traurig ist, gibt es wahrscheinlich nur eine Alternative: Entweder man resigniert und verabschiedet sich irgendwann von der gegenwärtigen Kirche und ihrer Verfassung, die in ihrem Formalismus abstirbt und nicht mehr ins Heute reicht - oder man stellt sich auf die Füße mit starkem Rückgrat und steht ein für das, was man vom Glauben erfasst hat. Vom Glauben Israels, der im Gefolge des Jesus von Nazareth für die Welt der Heiden zugänglich geworden ist. Das ist eine Kern- , ja eine Überlebensfrage zumindest für das europäische Christentum und gewiss für die römisch-katholische Kirche."

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