Das Image der Katholischen Kirche wird in der Öffentlichkeit durch Personen geprägt, die von ihnen abhängige Personen spirituell und sexuell missbrauchten. Die Täter reichen dabei bis hinauf in die höchsten Ränge der Würdenträger. Dabei handelt es sich nicht nur um Einzelfälle persönlicher Verfehlungen, sondern vielmehr um Folgen der systemimmanenten, letztlich allein von einer Stagnationsbruderschaft im Vatikan dominierten Personalauslese.

Um dies aufzuzeigen und ein Gegengewicht zu schaffen, sollen Mitglieder der Kath. Kirche, an denen man sich heute orientieren kann, vor den Vorhang geholt werden. Zu diesem Zweck wird von den demokratisch legitimierten Katholischen Reformorganisationen Österreichs ein Würdigungspreis für besondere Verdienste um die Reform der Katholischen Kirche geschaffen. Dieser Preis trägt den Namen Die Trompete von Jericho.

Die Auszeichnung geht an Personen, die verantwortungsbewusst gegen nicht mehr zeitgemäße kirchliche Regeln aufstehen, um Veränderungen derselben zu erwirken. Vor allem Menschen, die dafür von der Kirchenleitung mit Strafen belegt wurden, z.B. durch Jobverlust oder Beschränkung ihrer Karriere, sind preiswürdig. Auch Personen, die spirituell oder sexuell missbraucht wurden und den Mut aufbringen, sich öffentlich von innerkirchlichen Sekten loszulösen, können gewürdigt werden.

Der Preis erinnert an den Maria Theresien Orden, der für Ungehorsam im militärischen Bereich (!) verliehen werden konnte, wenn durch diesen Ungehorsam großer Schaden abgewendet wurde.

Die Trompete symbolisiert die Macht der Schofaren von Jericho in der biblischen Erzählung [Jos 6]. Heute geht es um die Mauer, hinter der sich die Stagnationsbruderschaft im Vatikan abschirmt. Die Preisträger/innen sind Rufer/innen im Dickicht der kirchlichen Überregulierungen. Durch die öffentliche Auszeichnung wird ihre Stimme zum weit hörbaren Schrei, der die Mauern nach den jahrelangen vergeblichen Bemühungen/Warnungen symbolisch zum Einsturz bringen soll.