KirchenVolksKonferenz 2019

Pfarre initiativ: Tut dies zu meinem Gedächtnis

Vortragende

Wunibald Müller            

Das Ende der Monarchie in der Kirche
     –  Von der Ermächtigung der Laien durch die Taufe

Dr. Wunibald Müller studierte Theologie und Psychologie in Deutschland, in Jerusalem und in den USA. Dort entdeckte er, dass es Einrichtungen gibt, in denen sich Priester wegen psychischer und psychosexueller Probleme therapieren lassen. Die Vision, ein solches Haus in Deutschland zu gründen, verwirklichte Müller in der Abtei Münsterschwarzach mit dem Recollectio-Haus, gemein¬sam mit Pater Anselm Grün OSB. Müller hat sich intensiv mit sexuellem Missbrauch und Pädophilie, mit Homosexualität und Zölibat beschäftigt. Er fordert verantwortliche Positionen für Frauen in der Kirche und eine entschiedene Einschränkung der Machtfülle der Bischöfe. Müller ist mit Ilse Katharina, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, verheiratet; sie haben zwei Kinder.

Christiane Sauer

Schuld sind nicht nur (einzelne) Täter
     –Wie Menschenbild und kirchliche Strukturen Missbrauch begünstigen

Christiane Sauer M.A., Psychotherapeutin, Supervisorin und Mediatorin, Lehrbeauftragte der ARGE Bildungsmanagement Wien/SFU für Mediation. Sie trägt Verantwortung in der „Ombudsstelle gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch“ der Diözese Linz und ist Mitglied des neu gegründeten Opferschutz-Beirats der Bischofskonferenz unter dem Vorsitz des Vorarlberger Bischofs Benno Elbs. Sie ist verheiratet mit Rolf, hat drei erwachsene Kinder und ist begeisterte Oma eines Enkelkindes. 

Susanne Heine   

Namhafte Frauen am Beginn der christlichen Zeit
     – Und warum sie wieder verschwunden sind

Univ. Prof. Dr. Susanne Heine, Promotion und Habilitation in Neutestamentlicher Wissenschaft, hat an den Evangelisch-Theologischen Fakultäten in Wien und Zürich gelehrt. Einer Ihrer Arbeitsschwerpunkte sind Gender Studies. Einschlägige Publikation neben zahlreichen Aufsätzen: Frauen der frühen Christenheit, 1990.

Herbert Bartl                   

Ermutigung der Gemeinden

Herbert Bartl, seit Jahren verheirateter Priester, ist „nicht für den Papst oder irgendwelche Bischöfe Priester geworden, sondern für die Gemeinde“, wie er betont. Er leitet den Verein „Priester ohne Amt“ und ermutigt die Gemeinden, sich auf ihre Kompetenz zu besinnen: Sie sind es, in denen christliches Leben Realität wird, und daher muss auch in ihnen Eucharistie gefeiert werden, selbst wenn kirchliche Vorschriften das verhindern wollen.

Renate Bachinger

Vom Notnagel zur Anerkennung der Berufung

Dipl.-Päd. Renate Bachinger ist seit 30 Jahren Religionslehrerin in einer Kleinschule, seit 15 Jahren Leiterin von Wortgottesfeiern und Begräbnissen, zunächst aber nur als „Notnagel“, wenn gerade kein Priester verfügbar war. Jetzt, seit einem neuen Pfarrer, ist sie als vollwertige Mitarbeiterin im Pfarrverband von vier Pfarren tätig. Sie leitet bis zu vier Sonntagsgottesdienste im Monat, darunter auch Hochämter zu den Hochfesten. Zu ihren Pflichten gehören Begräbnisse, Taufen, Trauungen und Paarsegnungen. Sie kann jetzt endlich ihre Berufung leben. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern und zwei Pflegekindern.